Sonntag, 26. Januar 2014

Bis zum Horizont dann links

"Alles in allem war es doch nicht schlecht" - "Sie meinen unser tollkühnes Abenteuer?" - "Ich meine das Leben." - "Ah ja, stimmt...eigentlich...war es sogar sehr schön." 

Halb 3 Uhr morgens, ich sitze in Tränen aufgelöst in meinem Bett, zwei alte Männer stehen am Meer, und ich weine, ich weine so sehr. Die Tränen laufen nur so aus meinen Augen, als hätte sich die Schwerkraft verdoppelt. Neben der Ergriffenheit für den Moment packt mich eine unglaubliche Angst, eine Angst, die so wahnsinnig ist, dass ich just in diesem Moment nach einem neuen Päckchen Taschentücher greife.


Was, wenn ich alt bin und das nicht von meinem Leben behaupten kann? 

Was, wenn ich als alte Frau zurück auf mein Leben blicke und weiß, dass ich nichts bewirkt habe, nie richtig glücklich war, nie wirklich gelebt habe? Wir leben für morgen, unser Leben ist so auf die Zukunft ausgerichtet, dass wir das Hier und Jetzt vergessen.
Auch das macht mir Angst. Leben heißt glücklich sein, aber es ist manchmal schwer, sein Glück und seine innere Ruhe zu finden, um dieser Rastlosigkeit ein Ende zu setzen. Burnout sagt: Hi, willkommen im 21. Jahrhundert! Innere Ruhe - ein Zustand, den ich nur aus den Semesterferien kenne. Jetzt bin ich rastlos, schwirre umher wie eine aggressive Wespe, die kein Schlupfloch für den Winter findet. So rastlos, dass ich Filme zum Einschlafen schaue, in der Hoffnung, dass sie mich mit ihrer Monotonie in den Schlaf säuseln. Statt der erhofften Wirkung sitze ich allerdings weinend und voller Furcht vor der Zukunft im Bett. 

 Und ich sage mir: morgen meine liebe, ab morgen musst du was ändern.

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